Junges Theater

Trüffelschweine

2009

„Danke für den schönen Theaterabend.“

Der Autor Kristo Šagor anlässlich des Premierenbesuches

Im Jugendclub des Theaters Nordhausen ist das Stück mit all seinen Schwächen für eine ansehnliche Inszenierung gut. Stunden und Tage im gemeinsamen Versteck, in Šagors Stück gerafft auf 75 Theaterminuten, verändern die Mädchen. Das Opfer wird zur Täterin, die Dosenravioli werden knapp, die Nerven liegen blank.
(…) Ronald Winters Inszenierung (hat) starke Momente. Rike und Saskia, Opfer und Täterin, nehmen einander per Handycam auf, während und nach der Entführung; die Videos flimmern als Vorausblenden über eine Leinwand. Der Regisseur hat die meisten dieser Szenen auf einem verschneitem Feld gefilmt, und hier, in der Kälte unter farblosen Winterhimmel werden Rike und Saskia real: zwei Mädchen, die sich nach Anerkennung und Liebe sehnen und denen beides vorenthalten wird.
Als Cantus firmus umspielt George Harrisons „Here comes the sun“ Ronald Winters Inszenierung. Das Licht am Ende des Dramas ist zweifelhaft. Aber ein Hauch von Hoffnung bleibt – immerhin.

Thüringer Allgemeine, 20.02.2009

Kristo Šagor


Film, Bühne und Spielleitung

Kostüme: Anja Schulz

Jugendclub des Theaters Nordhausen

Bildnachweis: Joachim ronniger

(…) In den 75 Minuten Spieldauer erlebt man dramatische, emotionale Momente, die des Öfteren zu Gänsehaut führten. Das intensive Spiel der beiden Darstellerinnen Isabell Helemann und Sabrina Schmücking ist bemerkenswert.
(…) Sowohl die ruhigen als auch eskalierenden Szenen haben ein gutes Tempo und ziehen sich nicht ewig hin. Die Spannung klebt an allen Ecken und Gesichtern, denn Rike und Saskia sind schwer zu durchschauen. Was führen sie im Schilde? Ein weiteres Argument dafür, dass einen bei dem Stück nicht einmal ein fades Gefühl überkommt. Auch die detailliert ausgestattete Bühne (Ronald Winter) sowie die Kostüme (Anja Schulz) ergänzen das Gesamtbild. Der Vollständigkeit halber sei natürlich auch die Musik erwähnt, die bedacht die Atmosphäre unterstreicht. 
(…) In Ronald Winters Inszenierung verliert man sich regelrecht. Der „hautnah-dabei“-Effekt des TuDs und die intensiven Leistungen sorgen dafür. Großes Theater wird nicht nur auf großen Bühnen gespielt. Ein Theaterbesuch, der sich lohnen wird.

„Junge Kritik“
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Theaterstück zum Denken

Aktuell- was ist aktuell?
Vielleicht das, was das Junge Theater vor einigen Wochen auf die Bühne stellte, denn spätestens seit dem neuerlichen Amoklauf eines Jugendlichen, vielen Fragen und noch mehr Entschuldigungen, wie es wohl zu dieser Tat kommen konnte, ist Regisseur und Bühnenbildner Ronald Winter schon weiter. Er bietet in dem auf die Bühne gebrachten 2-Personen-Stück „Trüffelschweine“ nicht nur Szenen von Gewalt, sondern auch Lösungen und ein Ende, das fragt, wie es mit den beiden Mädchen weiter geht. 
In diesem Stück von Kristo Šagor bekommt der Zuschauer einen Einblick in Elternhäuser, die unterschiedlicher wohl kaum sein können. Probleme der Heranwachsenden wie Neid, Missgunst, Ausgrenzen – aber auch ihre Träume, all das wird angesprochen und zum Teil auch noch in diesem Theaterstück zur Lösung gebracht. 
(…) Ich wünsche viel nachdenkliche Unterhaltung in diesem 90-minütigen Schauspiel.

Nordhäuser Allgemeine, 14.3.2009

Kontakt

r-winter@outlook.com

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