Junges Theater

Heute ist ein guter Tag

2014

Weltverbessern ist ein harter Job
Gelungene Werkstattinszenierung „Heute ist ein guter Tag“ im TuD

Kann man die Welt noch verbessern, wenn man sich verliebt hat? Was ist wichtig? Fragen über Fragen. Die Bombe geht hoch, die Druckwelle erreicht das Publikum. Das Kino ist kaputt, die Scheinwerfer sowieso. Und wo sind die Leute, die jetzt sehen, wie die Welt wirklich ist? Es ist kalt. Scheinwerfer leuchten nicht nur, sie wärmen auch. Aber dahinter muss man auch erst einmal kommen.
Ronald Winter (besitzt) Empathie und die Fähigkeit, jugendliche Leichtigkeit und Frische als ein Pfund zu nehmen, mit dem sich wuchern lässt. Dies in die richtigen Bahnen zu lenken und trotz ganz eigener altersbedingter Befindlichkeiten der Jugendlichen eine sorgfältig durchdachte und präzise gearbeitete Inszenierung zu präsentieren, ist ihm gelungen. Führen ohne zu gängeln, man merkt den Jugendclubbern an, dass sie das schätzen. Die wechselnden Zeiten und Räume des knapp eine Stunde dauernden Stücks sind mit variablen Gittern schnell hergestellt. Die fünf jungen Menschen sind voll bei der Sache, spielen mit Verve und sind doch sie selbst. 

Mitteldeutsche Zeitung, 28.2.2014

Werkstattinszenierung des Schauspiels von Ann-Christin Focke

Inszenierung und Bühne

Kostüme: Anja Schulz-Hentrich

Bildnachweis: Anja-daniela Wagner

Es ist nicht einfach, radikal zu sein
Theaterjugendclub spielt Stück über blinden Aktionismus

Mit den vier Themen Weltverbesserung, Sinnfrage, Suche nach dem Platz im Leben und pubertierende Liebe ist das Jugenddrama „Heute ist ein guter Tag“  ein ambitioniertes Projekt. Dennoch ist Autorin Ann-Christin Focke ein authentisches Werk gelungen. In seiner Inszenierung gelingt es Ronald Winter, das Riff der Überfrachtung zu umschiffen, und es gelingt den jugendlichen Darstellern die unterschiedlichen Charaktere überzeugend herauszuarbeiten.
Autorin Ann-Christin Focke hat auf die Zeichnungen mit dem groben Pinsel verzichtet und Ronald Winter tut es in seiner Inszenierung auch. Selbst die Frage, ob und wo die Welt verbessert werden muss, bleibt dem Publikum überlassen.
Auch mit dem Bühnenbild ist Ronald Winter ein großer Wurf gelungen. Da sind immer wieder diese Gitter, die an die Baustellen des Lebens erinnern, Gitter, die einsperren und die andere aussperren, Gitter, mit dem die Figuren sich aber auch abriegeln, Gitterwände, die die Richtung vorgeben, Gitter, die je nach Bedarf eingesetzt werden können.

 

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